Bau dat Ding, Riphahn! Aber mach‘ et schön“. (Oberbürgermeister Konrad Adenauer zu Wilhelm Riphahn)
Die Brücke ©Raimond Spekking
Die Brücke
Pressemeldungen zufolge, nach denen das Kölner Literaturhaus in „Die Brücke“, einzieht, haben meine Aufmerksamkeit noch einmal auf diese wunderbare 50er Jahre Architektur gelenkt.
Amerika Haus ©Thomas Riehle
Bei der „Brücke“ handelt es sich um ein Architektur-Ensemble im Stil der Nachkriegsmoderne, gelegen zwischen Rudolfplatz und Neumarkt. 1950 waren von dem Architekten Wilhelm Riphahn das Britische Kulturinstitut British Council und 1955 von dem Architekten R. H. Schickmann das Amerika Haus auf dem Gelände des im Krieg zerstörten Aposteln-Gymnasiums gebaut worden.
©Simon Vogel
„Die Brücke“ war Programm um nach dem Zweiten Weltkrieg den Kölnern Kulturaustausch und demokratische Bildung nahezubringen. Diese „Reeducation“ der deutschen Bevölkerung durch die West-Alliierten, gab es nicht nur in Köln, sondern in vielen deutschen Großstädten.
©Simon Vogel
Ich kann mich selbst noch daran erinnern, wie ich in der Nachkriegszeit mit meiner Mutter „die Brücke“ besuchte, damit sie dort englischsprachige Modezeitschriften anschauen konnte. Aus der großzügig verglasten Halle der Bibliothek hatte man Ausblick auf die Kölner Trümmerarchitektur. Das Turmdach von St. Aposteln war noch zerstört.
Der Komplex aus dem zweistöckigen Hauptbau an der Ecke Apostelnkloster und dem pavillonartigen Baukörper entlang der Hahnenstraße wurde kürzlich von dem Stuttgarter Architekturbüro Cheret Bozic generalsaniert und um die Hälfte seiner Nutzfläche erweitert, um einen Konferenz- und Tagungsbereich und mehr Bürofläche zu schaffen.
Unter Wahrung der Vorgaben des Denkmalschutzes und der typischen 50er-Jahre Details konnte die schlichte Eleganz des Hauses erhalten werden ebenso wie der schöne Innenhof als halböffentlicher Raum. Mittels alter Fotos wurden alle Fensterelemente in originaler Form und Proportion als Zeugnis des Wiederaufbaus erneuert. Die Natursteinbekleidung wurde energetisch ertüchtigt und denkmalgerecht in Stand gesetzt.
Seit genau zwei Jahren strahlt das Bauensemble wieder in altem Glanz. Zu verdanken ist dies der Fritz Thyssen Stiftung, die dort ebenso wie der Kölnische Kunstverein ihren Sitz hat. Hier wurde der Architektur der 50er Jahre die ihr gebührende Wertschätzung entgegen gebracht. Ein Glücksfall!
Siehe auch:
https://herrmanns.wordpress.com/2013/01/06/kolner-oper-und-schauspielhaus/
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